Lebenslauf
Der Lebenslauf, auch Curriculum Vitae oder kurz CV genannt, soll die wichtigsten individuellen Daten einer Person auflisten. Zu diesen Daten gehören natürlich nur die Daten, die für den Personalentscheider von Bedeutung sind. Um es überspitzt zu formulieren: Der Name der Freundin oder Freundes, der erst Kuss und so weiter gehören nicht in den Lebenslauf. Den Empfänger interessiert im wesentlichen ihr beruflicher Werdegang. Ihre bisherige Ausbildung und ihr bisheriger Berufsweg muss möglichst gut zu den im Job geforderten Qualifikationen passen. Andere nicht berufsbezogene Kenntnisse und Erfahrungen, die ihr Berufsbild abrunden gehören natürlich auch in den Lebenslauf, wie weiter unten dargestellt wird.Form des Lebenslaufes
Meistens wird der Lebenslauf in tabellarischer Form abgefasst. Man kann für den Lebenslauf, falls dies angebracht ist, auch die vollständige Textform wählen. Die Erstellung erfolgt heute üblicherweise mit Textverarbeitungsprogrammen und nicht mehr handschriftlich, außer wenn ein handschriftlicher Lebenslauf ausdrücklich zum Beispiel in der Stellenanzeige gefordert wird.Bedeutung des Lebenslaufes
Leider wird der Lebenslauf von einigen Bewerberinnen und Bewerbern nicht so ernst genommen bzw. als lästige Pflicht empfunden. Sie glauben, dass das Anschreiben der wichtigste Teil der Bewerbung sei. Der Lebenslauf ist eine der wichtigsten Komponenten der Bewerbungsmappe. Viele sagen sogar, dass der Lebenslauf das Wichtigste an der Bewerbung sei. Aber das stimmt so nicht, wie man sich leicht vergegenwärtigen kann: Meistens wird der Personalentscheider zunächst einen Blick auf das Anschreiben werfen und wenn es nur darum geht sich zu vergewissern, auf welche Stelle sich jemand beworben hat. Hat man also das Anschreiben bereits verpatzt, wird der Personalverantwortliche wahrscheinlich keinen weiteren Blick mehr in die Bewerbungsmappe oder den Lebenslauf werfen. Aber dennoch ist der Lebenslauf von entscheidender Wichtigkeit für die Bewerbung. Deshalb versteht es sich von selbst, dass man mit dem Lebenslauf den bestmöglichen Eindruck beim Empfänger hervorrufen muss. Einen positiven Eindruck im Lebenslauf kann man zum einen durch den grafischen Aufbau gewinnen und zum anderen durch die logische Strukturierung: Persönliche Daten, Ausbildung, Berufliche Praxis, besondere Qualifikationen oder Hobbys.Aufbau und Inhalt des Lebenslaufes
Persönliche Daten
- Komplette Name, also Vor- und Nachname
- Vollständige postalische Anschrift inklusive Telefonnummer und gegebenenfalls E-Mail-Adresse
- Geburtsdatum und Ort
- Staatsangehörigkeit
Bei vielen Jobs spielt die Staatsangehörigkeit keine Rolle, und diese Angabe ist dann auch im Lebenslauf überflüssog. Sollten Sie sich aber beispielsweise auf einen Job bewerben, in dem "perfekte" deutsche Sprachkenntnisse gefordert sind, dann könnte es ein Problem sein, wenn beispielsweise durch Ihren Namen die Vermutung auftauchen könnte, dass sie kein Muttersprachler sind. Also in Zweifelfällen lieber die Staatsangehörigkeit angeben. - Familienstand
Freiwillige Angaben
- Religionszugehörigkeit
Diese Angabe ist natürlich bei kirchlichen Arbeitgebern eine Pflichtangabe - Zahl und Alter der Kinder
- Name und Beruf des Ehepartners
- Angabe der Eltern
Name und Beruf der Eltern wird normalerweise im Lebenslauf nicht mehr angeben und auch nicht vom Arbeitgeber erwartet. Lediglich bei sehr jungen Bewerbern und und Bewerberinnen könnte es angebracht sein. Aus Gründen der Chancengleichheit sollten Arbeitgeber generell auf die Angabe der Eltern, insbesondere deren berufliche Situation verzichten. Denn es kann erwartet werden, dass eine Bewerberin oder ein Bewerber aus sozial schwachen Schichten generell eine schlechtere Chance hätte als eine Person, die aus "gehobenem" Hause kommt.
Foto
Entweder gehört ein Foto auf das Deckblatt der Bewerbung oder auf den Lebenslauf. Im Lebenslauf kann es rechts oben aufgeklebt werden, gegebenenfalls auch links oben.Bildung (Ausbildung)
- Schulausbildung
Für jede besuchte Schule sollte der Name der Schule, der Typ der Schule und die Zeiten angebenen werden. Es muss ersichtlich sein mit welcher Klasse oder welchem Abschluss eine Schule beendet wurde.
Also zum Beispiel:09/1985 - 07/1994 Max-Planck-Gymnasium in Musterstadt mit Abschluss Abitur
- Studium
falls zutreffend - Berufsausbildung
Angabe des Ausbildungsberufes, sowie des erreichter Abschluss. Außerdem sollte hier auch der Name und Ort der Ausbildsstätte erscheinen.
Berufserfahrung
Hier sollte man alle bisherigen Arbeitsplätze mit einer kurzen Beschreibung der Tätigkeiten nennen, d.h. die wichtigsten Aufgaben in diesem Job. Angaben zum Verantwortungsfeld sind auch sehr sinnvoll. Besondere Projekte und Erfolge sollten auch hier genannt werden. Lange zurückliegende Tätigkeiten, also länger als zehn Jahre, brauchen in der Regel nur sehr kurz beschrieben zu werden.Weiterbildung
Alle beruflichen Kurse und Seminare sowie Workshops sollten hier unter Angabe des Veranstalters, Titels und gegebenenfalls Inhaltszusammenfassung gelistet werden. Auch außerberufliche Weiterbildungen sollten hier aufgeführt werden, falls es einen Bezug zum Aufgabengebiet gibt.Besondere Kenntnisse
- Fremdsprachenkenntnisse
Sprachkenntnisse sollten möglichst mit Attributen versehen werden, die den Kenntnisstand beschreiben. Folgende Abstufung bietet sich an:- Grundkenntnisse
- Gute Kenntnisse
- Sehr gute Kenntnisse
- Fließend oder "Fließend in Wort und Schrift"
- Verhandlungssicher
- Muttersprachlich
- Computer-Kenntnisse
Betriebssystemkenntnisse: Microsoft-Windows, Linux, Unix, Apple usw.
Programmiersprachen: VB, Python, C++, Perl oder andere
Anwendungsprogramme: Office (Word, Excell, PowerPoint), OpenOffice oder ander Programme - Führerschein
Hobbys
Unter Hobbys gehören besondere Interessen aber auch beispielsweise ehrenamtliches Engagement, beispielsweise Tätigkeit im Sportverein, Kirche oder Schule. Diese Angabe können zur Abrundung des Persönlichkeitsbildes beitragen. Selbstverständlich sollten diese Angaben natürlich in irgendeiner Weise zur Bewerbung passen. Kirchliches Engagement und Bewerbung um das Amt als Rausschmeisser in einem Nachclub passen zum Beispiel überhaupt nicht zusammen. Mitgliedschaften in bestimmten Parteien sollte man im Lebenslauf auch besser nicht erwähnen.Abschluss des Lebenslaufes
Der Lebenslauf muss mit der Angabe des Ortes und einem Datum sowie einer leserlichen Unterschrift mit Vor- und Nachname beendet werden.
Lebenslauf à la Wilhelm Busch:
Mein Lebenslauf
Mein Lebenslauf ist bald erzählt,
In stiller Ewigkeit verloren
Schlief ich, und nichts hat mir gefehlt,
Bis daß ich sichtbar ward geboren.
Was aber nun? - Auf schwachen Krücken,
Ein leichtes Bündel auf dem Rücken,
Bin ich getrost dahingeholpert,
Bin über manchen Stein gestolpert,
Mitunter grad, mitunter krumm,
Und schließlich mußt' ich mich verschnaufen.
Bedenklich rieb ich meine Glatze
Und sah mich in der Gegend um.
O weh! Ich war im Kreis gelaufen,
Stand wiederum am alten Platze,
Und vor mir dehnt sich lang und breit,
Wie ehedem, die Ewigkeit.
Handschriftlicher Lebenslauf
Manche Firmen verlangen einen handschriftlichen Lebenslauf anstatt eines tabellarischen. Beim handschriftlichen Lebenslauf muss man einen fortlaufenden Text - wie der Name sagt - handschriftlich schreiben. Diese Art von den Lebenslauf muss allerdings nur in eine Bewerbung, wenn es ausdrücklich in der Stellendanzeige o.ä. erwünscht wurde. Firmen verlangen normalerweise nur einen handschriftlichen Lebenslauf, wenn die die Handschrift in dem erwünschten Berufsfeld enorm wichtig ist, oder die Firma eine Graphologische Begutachtung erstellen möchten. Bei einem graphologischem Gutachten wird versucht durch die Schrift Rückschlüsse auf den Charakter zu ziehen. Ob bei dieser Methode jedoch sinnvolle und vor allem wahre Ergebnisse herauskommen, ist sehr umstritten.Wird von ihnen trotzdem ein handschriftlicher Lebenslauf verlangt, sollten sie auf folgende Dinge achten:
- Ihre Schrift sollte sauber und lesbar sein.
- Achten Sie darauf, dass ihre Hand beim Schreiben nicht verkrampft.
- Bei Fehlern oder (Tinten)flecken müssen sie, wohl oder übel, noch einmal von vorne beginnen.
- Benutzen sie qualitativ hochwertiges Schreibpapier.
- Ein Füllfederhalter ist einem Kulli vorzuziehen.