Zu alt zum Wechsel oder zum Neuanfang?

Bin ich zu alt? Damit meinen sie zweierlei. Zum einen, ob die anderen, also die Entscheider in Firmen, sie als zu alt für bestimmte Tätigkeiten ansehen und zum anderen ist es auch eine selbstkritische Frage, ob man vielleicht ganz objektiv nicht mehr so leistungsfähig oder so belastbar ist wie junge Arbeitnehmer.

Grenze zwischen jung und alt

Zunächst muss man sich klar machen, dass es keine fixe Grenze zwischen jungen und sogenannten älteren Arbeitnehmern gibt. Wegen der Magie der runden Zahlen, kann die Grenze nicht bei 41, 27 oder sagen wir 53 liegen. Die Grenze wird also bei 40, 50 oder 60 gesehen. Gegebenenfalls noch bei 45, 55 oder 65. So untergliedert die Bundesagentur für Arbeit in Ihren Statistiken die Altersgruppen in "35 bis 45", "45 bis 55" und "55 bis 65" Jahre. Sehr häufig wird aber bei Personen, die älter als 45 oder 50 sind bereits von älteren Arbeitnehmern gesprochen. Wo die Grenze liegt wäre ja prinzipiell egal, wenn es nicht latente und allzu häufig auch unverhohlene Vorurteile gegenüber älteren Arbeitnehmern gäbe.

Vorurteile gegenüber älteren Arbeitnehmern

Häufige Vorurteile sind zum Beispiel:

Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer

In seinem Artikel "Arbeitsleistung und die alternde Arbeitnehmerschaft" schreibt Peter Warr: "Über alle Jobs als Ganzes gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen der Arbeitsleistung von älteren und jüngeren Arbeitskräften." (Peter Warr, Job Performance and the Ageing Workforce)
Dies habe sich in mehr als 100 Studien gezeigt (McEvoy and Cascio, 1989)
Warr schreibt, dass ältere Angestellte von Personalverantwortlichen häufig als zuverlässiger, vorsichtiger, loyaler und zwischenmenschlich qualifizierter angesehen würden. Aber sie würden auch weniger willig für Änderungen wie ihre jüngeren Kollegen.