Arbeitslos und über 50


Was sagt die Statistik?

In Ihrem Monatsbericht, Dezember 2009, schreibt die Bundesagentur für Arbeit bzgl. der Differenzierung nach Altersgruppen: "In der Differenzierung nach Alter war die Zunahme der Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe der 15- bis unter 25-Jährigen relativ am stärksten. Ihre Arbeitslosenzahl ist jahresdurchschnittlich um 11 Prozent oder 37.000 auf 377.000 und ihre Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) um 0,7 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent gestiegen. Dabei liegt die Quote der Jüngeren weiterhin unter der Gesamtarbeitslosenquote (8,2 Prozent). Im Vergleich dazu hat die Arbeitslosigkeit in der mittleren Altersgruppe der 25- bis unter 50-Jährigen 'nur' um 3 Prozent oder 63.000 auf 2.130.000 zugenommen. Für die Älteren von 50 bis unter 65 Jahren wird eine Zunahme von 6 Prozent oder 55.000 auf 916.000 ausgewiesen. Dieser Anstieg darf aber nicht konjunkturell interpretiert werden, vielmehr muss berücksichtigt werden, dass Ende 2007 vorruhestandsähnliche Regelungen ausgelaufen sind, die die Arbeitslosigkeit reduziert hatten. Personen in der Altersgruppe 58 Jahre und älter, die diese Regelungen in Anspruch genommen hätten, werden nun als Arbeitslose gezählt. Hätten diese Regelungen weiter gegolten, wäre die Arbeitslosigkeit der Älteren sogar gesunken."
Eine gute Antwort
In seinen Geschichten vom Herrn Keuner von Bert Brecht gibt es eine mit dem Titel "Eine gute Antwort". Eigentlich ist es natürlich eine erschreckende Antwort. Brecht schriebt, dass ein Prolet vor Gericht gefragt wurde, ob er die weltliche oder die kirchliche Form des Eides benutzen wollte. Er habe geantwortet "Ich bin arbeitlos". Herr K. sagt dazu, dass dies nicht nur Zerstreutheit gewesen sei. "Durch diese Antwort gab er zu erkennen, dass er sich in einer Lage befand, wo solche Fragen, ja vielleicht das ganze Gerichtsverfahren als solches keinen Sinn mehr haben."