Das Anschreiben


Das erste Papier, was der Empfänger Ihrer Bewerbung wahrscheinlich in Händen halten und lesen wird, wird ihr Anschreiben sein. Mit diesem Schreiben muss es Ihnen deshalb gelingen, einen positiven Eindruck zu wecken und damit Ihren Adressaten für die weitere Lektüre Ihrer Bewerbung zu interessieren.

Aufbau des Anschreibens

Betreffzeile

Die Betreffzeile befindet sich laut DIN 676 drei Leerzeilen unterhalb der Zeile mit den Leitwörtern ("Ihre Zeichen", "Ihre Nachricht vom" ...). Die Leitwörterzeile, die man im Anschreiben zu einer Bewerbung nicht verwendet, steht unterhalb der Empfängeranschrift. Also lassen Sie nach der Anschrift vier Zeilen frei.
Nicht nur im Anschreiben zu einer Bewerbung sondern ganz allgemein wird in der geschäftlichen Korrespondenz die Betreffzeile schon lange nicht mehr durch "Betr." oder "Betreff" eingeleitet! Leider findet sich dieser alte Brauch jedoch immer wieder in aktuellen Bewerbungen. Ein Bewerber zeigt damit, dass er nicht auf dem neuesten Stand bezüglich geschäftlicher Korrespondenz ist. Also wenn Sie nicht altmodisch erscheinen möchten, lassen Sie es!
Eine Betreffzeile wird nicht mit einem Interpunktionzeichen beendet, d.h. also kein Punkt, Ausrufezeichen und erst recht kein Komma oder Strichpunkt.
Betreffzeilen können fett gedruckt werden, sollten aber keinesfalls unterstrichen werden. Zwischen der Betreffzeile und der Anredezeile ("Sehr geehrte....") sollen zwei Leerzeilen gesetzt werden.
Der Betreff sollte möglichst kurz und präzise formuliert sein, aber "Bewerbung" also kompletter Betreff ist definitiv zu kurz. Besser:
"Bewerbung als .... " oder "Ihre Stellenanzeige vom ... in ...."

Anrede

Sollte Ihnen der Ansprechpartner bekannt sein, z.B. durch Angabe in der Stellenanzeige oder durch ein vorangegangenes Telefonat, sollten Sie diesen Namen plus einem gegebenenfalls vorhandenen Titel verwenden. Also "Sehr geehrte Frau Dr. ...."
Haben Sie keinen Ansprechpartner bleibt Ihnen nur die allgemeine Formulierung "Sehr geehrte Damen und Herren,"

Einleitung

Egal ob man einen Roman, Geschäftsbericht, Brief oder das Anschreiben einer Bewerbung schreibt. Der erste Satz ist immer einer der wichtigsten und schwierigsten. Die Einleitung entscheidet, ob man das Interesse des Adressaten geweckt hat.
Konventionell aber nicht besonders originell sind Einleitungen der Form: Im Prinzip sind solche Einleitungen überflüssig, da sie eine Selbstverständlichkeit ausdrücken. Im Bezug und Betreff sollte bereits stehen, was Ihr Anliegen ist, also zum Beispiel die Bewerbung auf eine Stellenanzeige in einer bestimmten Zeitung. Die Tatsache, dass Sie sich auf die Stellenausschreibung bewerben, zeigt bereits ihr Interesse, so dass Sie es nicht mehr ausdrücklich im ersten Satz betonen müssen. Man könnte sagen mit solchen Allgemeinposten verschwenden sie den Platz in Ihrem Anschreiben und ebenso wie die knappe Zeit des Empfängers. Also wenn es geht, lassen Sie solche Formulierungen einfach weg und beginnen Sie statt dessen mit dem wichtigsten Punkt der Stellenanzeige.
Mögliche Einstiegssätze:

Hauptteil

Im Hauptteil müssen Sie in kurzer und prägnanter Form darlegen, weshalb Sie sich auf die Stelle bewerben und warum Sie der richtige Bewerber sind. Sie sollten darstellen, dass Sie die in der Anzeige geforderten Anforderungen erfüllen oder sogar mehr zu bieten haben.

Schlusssatz

Im Schlusssitz sollte man zum Ausdruck bringen, dass man sich sehr über ein persönliches Vorstellungsgespräch freuen würde. Vermeiden Sie jedoch Konjunktivformen, also Formulierungen wie "Ich würde mich freuen, ...". Schreiben Sie statt dessen "Ich freue mich, ...."

Eigener persönlicher Stil
Natürlich muss Anschreiben alle üblichen formalen und inhaltlichen Kriterien an ein optimales Anschreiben erfüllen. Aber es ist vor allem wichtig, dass Sie zu Ihrem eigenen Stil finden. Der Stil und die Formulierungen Ihres Anschreibens muss zu Ihrer Persönlichkeit passen. Der durch das Anschreiben gewonnene gute Eindruck muss auch zu dem Eindruck im persönlichen Gespräch passen.